Kulturpolitisches Leitbild in Bergisch Gladbach.

Kulturpolitisches Leitbild in Bergisch Gladbach.

Evelyn Wurm und Sabine Wölfle moderieren gemeinsam den Kick Off im “Bergischen Löwen” am Freitag, 8.11.24, 16:00h.

Die letzten Vorbereitungen laufen.

Es geht um die kritische Auseinandersetzungen mit dem “Kulturpolitischen Leitbild” im Quadrolog von Verwaltung, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.

Im Format “Schimpfen, Spinnen, Schaffen” sollen diese auf Ihre Umsetzung überprüft werden, um anschließend ins konkrete DOING zu kommen.

Erste Aktionen sollen geplant werden. Eine “Engagiertengruppe” kann die Regie übernehmen.

Der Prozess läuft bis in den kommenden Sommer 2025.

Die hohen Anmeldezahlen machen Lust auf spannende Begegnungen.

Hier das vorliegende Papier:

Kulturpolitisches Leitbild der Stadt Bergisch Gladbach und Kulturpolitische Ziele 2023 – 2027

Leitbild:

Kunst und Kultur spiegeln nicht nur gesellschaftliche Debatten wider. Sie bieten uns auch Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit und weisen über das alltägliche Geschehen hinaus. Kunst und Kultur sind Ausdruck unseres menschlichen Daseins.

In unserer Stadt sind die öffentlichen Kultureinrichtungen offen für alle, bieten zielgruppenspezifische Vermittlungsformate und nehmen ihren kulturellen Bildungsauftrag damit aktiv wahr. Zu den städtischen Einrichtungen gehören die Max-Bruch-Musikschule, die Stadtbibliothek, das Kunstmuseum Villa Zanders, das Bergische Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe, die Volkshochschule, das Schulmuseum Bergisch Gladbach – Sammlung Cüppers sowie das Stadtarchiv.

In ihnen bewahren wir unser kulturelles Erbe, machen es zunehmend auch digital zugänglich und entwickeln die Einrichtungen zeitgerecht weiter.

Die städtische Kulturinfrastruktur versteht sich als Drehkreuz, über das eine lebendige Freie Kulturszene mit ihren kulturellen Angeboten in die gesamte Stadtgesellschaft hineinreicht. Unter dem Dach von Kulturverbänden, wie Stadtverband Kultur und Stadtverband musikausübender Vereine können sich Kulturschaffende aller Genres versammeln.

Durch den kontinuierlichen Ausbau der Kooperationen und die gemeinsame Nutzung von städtischen Ressourcen entstehen neue Freiräume für zeitgemäße Kunst- und Kulturformate.

Mit der städtebaulichen Entwicklung des Zanders-Areals nutzt die Stadt die Chance, sich auch in kunst- und kultureller Hinsicht von den benachbarten Metropolen abzuheben und eigene Strahlkraft zu entwickeln.

Die Stadt versteht ihren öffentlichen Kulturauftrag als kommunale und gesamtgesellschaft-liche Pflichtaufgabe. Die Kulturverwaltung nimmt dabei eine aktive Gestaltungsrolle ein; sie versteht Kunst- und Kulturförderung als impulsgebende, aktivierende und vernetzende kultu-relle Stadtentwicklung nicht nur im lokalen sondern auch im regionalen Kontext und bedarf entsprechend angemessener Ressourcen.

Die Kulturverwaltung handelt nach diesem Kulturleitbild und agiert auf der Grundlage anerkannter Nachhaltigkeitskriterien (sozial, ökonomisch, ökologisch).

Mit einem strategisch ausgerichteten und maßnahmeorientierten Kennzahlensystem, welches sich an programmatischen, aber auch finanziellen Zielen orientiert, werden die städtischen Kulturbetriebe gesteuert.

Für die Freie Szene werden, wo immer möglich, Gestaltungsräume geschaffen und finanzielle Unterstützung gewährt. Sie wird durch städtische Öffentlichkeitsarbeit aktiv begleitet.

Kulturpolitische Ziele 2023 – 2027

Profile der Kultureinrichtungen schärfen

Die nachhaltige Qualitätssicherung der bestehenden Kultureinrichtungen hat Vorrang vor räumlichen Erweiterungen. Die inhaltlichen und programmatischen Profile sollen geschärft und Möglichkeiten der Kooperationen mit freien Kulturschaffenden neu gedacht werden.

Freie Szene (fordern &) fördern

Zur Förderung der Freien Kulturszene wird angestrebt ein Ausbau von Kooperationen zwi-schen städtischen und freien Einrichtungen und eine möglichst multifunktionale Nutzung von Ressourcen.

Kulturelles Erbe bewahren und weiterentwickeln

Künstlerisches, kulturelles und historisches Erbe der Stadt soll durch Erhalt der öffentlichen Kultureinrichtungen bewahrt und weiterentwickelt werden; dies mit dem Ziel, dass künftige Generationen sich ihrer Wurzeln vergewissern, Menschen aus anderen Städten oder Kulturkreisen mehr über unsere Geschichte erfahren und Künstlerinnen und Künstler aus diesem Fundus für ihre eigene Arbeit schöpfen können.

Kulturelle Bildung (Vermittlungsarbeit) stärken

Kooperationen zwischen Kultureinrichtungen, Kulturschaffenden und Bildungseinrichtungen sollen intensiviert werden; dies bedarf ausreichender Finanzmittel.

Öffentliche Räume erschließen

Eine ideenreiche und kreative Erschließung sowie Bereitstellung städtischer Flächen und öffentlicher Räume in den Zentren und Stadtteilen wird angestrebt.

Kulturelles Netzwerk schaffen

Ein Kulturnetzwerk zwischen freier und öffentlicher Kultur sowie gemeinsame Aktionen sollen entwickelt werden.

Finanzierung ausbauen

Der städtische Kulturetat entwickelt sich möglichst proportional zum Haushaltsvolumen. Die städtische Kulturverwaltung hält sich regelmäßig über Förderprogramme auf dem Laufenden und beantragt auch selbst Drittmittel.

Durch Strukturen, die es privaten / ehrenamtlichen und juristischen Personen ermöglichen, sich dauerhaft in der Bergisch Gladbacher Kultur zu engagieren, wird die Finanzierung der Kultur auf eine breitere Basis gestellt. Die Entwicklung dieser Strukturen bedarf zumindest vorübergehend ausreichender Finanzmittel.

Vielfalt anstreben

Die Programme der öffentlichen Kultureinrichtungen orientieren sich an Nachhaltigkeitskriterien und nehmen aktuelle Strömungen der Zeit auf, wie Diversität, Demographie, Teilhabegerechtigkeit, Klima, Digitalisierung, Wirtschaft, Inklusion.

Vermarktung intensivieren

Zeitaktuelles Kulturschaffen muss sichtbar sein und bedarf einer proaktiven Vermarktung; auch verstärkt in digitalen Formaten. Hierfür werden entsprechende Ressourcen in finanzieller und personeller Hinsicht zur Verfügung gestellt.

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