Teilnehmer:innen aus der ganzen Welt bei der SUMMERSCHOOL 2025.
Die repräsentative, parlamentarische Demokratie hat immer mehr Schwierigkeiten in der Präsenz, Transparenz und Überzeugungskraft, da sie sehr formal und rational aufgebaut ist. Vielen erscheint sie als fast nicht mehr zeitgemäß, obgleich diese gewachsene Struktur das entscheidende Prinzip in unserer Demokratie ist. Direktdemokratische Elemente wie unterschiedlichste Beteiligungsprozesse sind wichtiger geworden und Bürgerbegehren nehmen zu.
Bürgerengagement gehört zur Bürgerbeteiligung und ist längst eine Querschnittsaufgabe in den Verwaltungen geworden, die am besten weit oben im Organigramm oder gar beim Oberhaupt der Stadt angesiedelt sein muss. Immer wichtiger dabei wird, dass sich die Mitarbeiter der Verwaltungen nicht als „innen“ und die Bürger als die da „draußen“ sehen. Entsprechende Kompetenzen und Netzwerke sind von Nöten. Der demokratische Prozess in einer Kommune benötigt die Summe unendlich vieler individueller, sozialer, fruchtbarer Prozesse, deren Regelwerk und Kompetenzen sowie Machbarkeit und damit mögliche „Durchschlagskraft“ vorher festgelegt werden und somit allen Beteiligten klar sein muss. Es braucht dabei auch die soziale Kompetenz und Empathie sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen, sich zusammenzutun, zu verbinden oder sich abzugrenzen.
Das Lernen demokratischer Spielregeln im Prozess ist dabei nur ein kleiner Lernvorgang. Die Kompetenz mit Kompromissen umzugehen erfordert sehr viel mehr Kraft und die strategische Teilhabe auf komplex gewordene Entscheidungsvorgänge geradezu eine Art von „Bildung“ und Humanressourcen, die was ganz Besonderes darstellt und nicht unmittelbar mit dem „Bildungshintergrund“ zu tun hat.
Welche Energien für derartige Prozesse benötigt werden, zeigt ein Einblick in die Mechanismen der „Basisdemokratie“. Wird diese in der „basisdemokratischen Reinform“ auf die Spitze getrieben, dauern Willensbildungsprozesse ähnlich wie bei großen Wohngemeinschaftsprojekten Jahrzehnte, Ehekrisen und Grabenkämpfe in alle Richtungen mit einbezogen. Jeder Vorgang bedarf der Abstimmung mit dem Ziel auf Konsens und hat oft Auswirkungen auf den eigenen Lebensstil. Dabei sind verschiedenste Methoden notwendig und somit hilfreich. Würde man dies nicht tun, würden viele vitale Vorgänge der „modernen Urbanität“ absterben, das Nebeneinander und die Gettos sind dann das Resultat. Partizipation, Beteiligungsprozesse, die gut organisiert und lokal individuell abgestimmt sind, die auf das Engagement der Bürgerinnen und Bürger ehrlich setzt, stellen eine (neue) Möglichkeit des Zusammenlebens- und Zusammenwirkens dar.
Es war spannend, dies mit einem breitem Publikum aus der ganzen Welt zu diskutieren. Ebenso die Frage: Was kann uns dabei die Technik bieten?
Inwieweit hilft uns dabei die KI weiter? Oder stellt KI eher eine Bedrohung dar? Wir bleiben da weiter dran.

