Wir freuen uns auf die Diskussion bei der HFT SUMMERSCHOOL 2025.
Das Gesamtziel unseres Vorhabens ist die Erprobung des von Ihnen und der HFT entwickelten Verfahrens zur Nutzung der 3D-Web-Anwendung und XR-Technologien zur Partizipation an urbanen Transformationsprozessen im Rahmen von realen Beteiligungsverfahren, die von uns durchgeführt werden.
Die Fallstudie in der nun ausgewählten Stadt Kehl dienen dazu, die Engagierten mit dem 3D-Web-Angebot vertraut zu machen, Methoden zur effizienten Datenaufbereitung einem agilen Software-Entwicklungsprozess zu schaffen und die Akzeptanz von situativer XR-Technologie mit verschiedenen Altersgruppen in der Praxis zu bewerten. Wir freuen uns auf den Start.
Ende des Jahres 2025 werden wir über unsere ersten Erfahrungen berichten können.
Das Sanierungsgebiet „Obere Hauptstraße“ in Kehl
Mit der Ausweisung eines neuen Sanierungsgebietes, das von der Stadthalle über das Rathaus Areal hinweg und die Hauptstraße entlang bis zum Hanau Museum reicht, ist die Stadtverwaltung in ein Programm der Stadtbauförderung aufgenommen worden. 13,2 Millionen sollen investiert werden, um diesen Abschnitt der Kernstadt zeitgemäß zu gestalten und damit den veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen.
7,9 Millionen beträgt der mittlerweile vom Land genehmigte Zuschuss.
Mitten in diesem Sanierungsgebiet liegt das Rathaus Arial, wo das neue Verwaltungsgebäude errichtet werden soll, das auf diese Weise ebenfalls durch die Landeszuschüsse finanziert wird.
Das Projekt hat das Ziel, das Areal stärker zu begrünen und zu beschatten. Außerdem soll das neue Verwaltungsgebäude, in dem alle Bürgerdienste zusammengefasst werden, ein begrüntes Dach bekommen, welches das Gebäude nicht nur kühlt, sondern auch Regenwasser aufnehmen kann.
Zwar ist der Rathausplatz erst 2018 eingeweiht worden, doch hat sich der Klimawandel seither in einer damals nicht vorstellbaren Geschwindigkeit vollzogen.
So ist vorgesehen, die versiegelten Flächen, um die Stadthalle Montmorency-Platz deutlich zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität zu verbessern. Entlang der Hauptstraße sollen Parkflächen in grüne Bereiche umgewandelt werden, die teilweise auch für Außen-Gastronomie genutzt werden können. Mit diesen Maßnahmen lassen sich in diesem Bereich Emissionen reduzieren und die Hitzebelastung verringern. Grünanlagen und eine Verbesserung der Wohnqualität für alle Generationen zwischen Post Arial und Hanau Museum in diesem Quartier ist das Ziel.
Der Einsatz der 3D-Web-Anwendung und von Mixed Reality (XR) Technologien
Die notwendige sozialverträgliche urbane Transformation hin zu klimaneutralen, resilienten und nachhaltigen Städten und Gemeinden, wie sie im Nachhaltigkeitsziel 11 der vereinten Nationen gefordert ist, muss von der Zivilgesellschaft getragen werden, um erfolgreich zu sein. Partizipationsverfahren gewinnen dabei immer mehr an Bedeutung. EineHerausforderung bei der Partizipation in diesem Kontext sind die langen Planungs- und Umsetzungsphasen, wobei die Beteiligung gerade in frühen Planungsphasen wichtig ist, in denen die Vorhaben für die Bürger:innen noch wenig greifbar sind. Hier können Mixed Reality (XR) Technologien einen wertvollen Beitrag leisten, um durch interaktive Simulation und situative Visualisierungen durch Überlagerung von Planungsdaten und der realen Umgebung einen besseren Eindruck der geplanten Maßnahmen zu vermitteln. Auch die intuitive Mitgestaltung der Planung im Sinne von Co-Creation wird dadurch ermöglicht.
Die HFT Stuttgart ist verantwortlich für die Entwicklung von Methoden zur Datenaufbereitung, um den Prozess zur Nutzung der situativen XR-Technologie in einem konkreten Partizipationsverfahren zu nutzen. Gleichzeitig erfolgt die technische Unterstützung der Partizipation in der Fallstudie durch die an der HFT entwickelten situative XR-Technologie. Die Erfahrungen aus der Fallstudie fließt in die Prozessoptimierung zur Datenaufbereitung und zur Optimierung des User Interfaces ein.
Martin Müller


